Mit der Sprache dem anderen nicht die Substanz rauben. Verbindende Sprachführung ist die Wirklichkeit des anderen verstehen zu wollen, aus einer Haltung der Menschenliebe heraus.
Dem anderen nicht seine Wirklichkeit rauben oder diese umformen wollen – das würde bedeuten dem anderen seine Substanz anzusägen, anzuzapfen, sie ausrinnen zu lassen. Damit schwäche ich meinen Mitmenschen. Nicht in der direkten Kommunikation und auch nicht in der medialen oder strategischen Kommunikation.
Sprachbilder des Konstruktivismus
Nutzt man Sprache ohne nicht und ohne Vorsilbe un- so ist man gefordert Sprachbilder des Konstruktivismus zu kreieren. Es geht dabei nicht darum was nicht ist, was weg sein soll, was schlecht ist. Es geht darum zu beschreiben was ist, wie etwas ist. Somit werden Bilder des Seienden erschaffen. Bilder des zu bekämpfenden werden dadurch obsolet. Polaritäten bekommen neue Sichtweisen, Bedeutungen und Qualitäten. Es gab eine Zeit da war es wichtig zwischen arm und reich, zwischen schwarz und weiß, zwischen kalt und warm und zwischen groß und klein zu bewerten. Mit diesen Bewertungssystemen erklärten wir die Welt wie sie zu unserem gesellschaftlichen Verstand passte.
Sensibilität und Weltoffenheit in der Sprache
Nun haben wir mit den hochtechnologischen Werkzeugen eine ebenso hochvernetzte und hochdiverse Welt bis in unsere Wohnzimmer gebracht. Das wäre ein passender Zeitpunkt, an dem wir nun auch unser menschliches Selbstbild, unsere Weltsicht und Schöpfung- und Gestaltungsfähigkeiten an die Auswirkungen der von uns geschaffenen hochtechnologisierten Welt heranentwickeln könnten und vermutlich auch sollten. Sensibilität und Weltenoffenheit in der Sprache bieten hierbei einen soliden Anfang – der nicht weh tut, sondern vielleicht unserer Seele nur etwas unbekannt ist.
Der Entfaltung holistisch Raum geben um dann weiter zu führen – die Wirklichkeiten, die Realitäten und die Perspektiven hin zu einem Punkt, der ein weiterer Anker sein kann.